Der Unglückstag


In der Tür hörte ich die Stimme meiner Tochter: ‚Sei vorsichtig! Heute ist Freitag, der 13.!’. ‚Der 13.’ – dachte ich – ‚Ein Tag wie jeder andere.’

Ich habe nie an die Aberglauben geglaubt. Aber das, was ich eines Tages erlebte, ließ mich daran glauben. Es war Freitag. Ich wachte sehr früh auf. Draußen war es noch ungewöhnlich dunkel. Ohne darauf zu achten, ging ich mit meinem Hund spazieren. Nach der Rückkehr, ohne auf die Uhr geschaut zu haben, ging ich zur Arbeit. In der Tür hörte ich die Stimme meiner Tochter: ‚Sei vorsichtig! Heute ist Freitag, der 13.!’. ‚Der 13.’ – dachte ich – ‚Ein Tag wie jeder andere.’ Unterwegs zur Arbeit war ich sehr in Gedanken versunken. Ich bemerkte nicht einmal, daß ich die Straße falsch überquerte, bei rot! Auf dem Bürgersteig sah ich die Polizei. Und anstatt zu sagen, daß ich es zum ersten Mal getan hatte, schoß ich den Bock ab und sagte, daß ich die Straßen immer so überqueren würde. Das erste Strafmandat in meinem Leben! Inzwischen kam eine Nonne mit dem Auto. Ich schaute sie so lange an, bis ich gegen einen Pfosten prallte. Ich bekam Prellungen. Zum Glück hatte ich auf dem Weg keine Unfälle mehr. Als ich schon vor der Tür des Gebäudes, in dem ich arbeitete, stand und versuchte, es zu öffnen, wunderte ich mich, daß es noch geschlossen war. Und erst jetzt schaute ich auf die Uhr. Ich kam um eine Stunde zu früh an. Aber die Aufseherin war so nett und ließ mich hinein. ‚Frau Maria! Passen Sie bitte auf! Hier ist es glatt!’ Leider war es zu spät. Ich saß schon auf dem Boden. Am Nachmittag mußte ich an einer wichtigen Konferenz teilnehmen. Zwei Stunde lange suchte ich den Entwurf, den für heute vorbereitet hatte. Endlich fand ich ihn in meiner Tasche. Ich hatte alles satt. Ich wartete nur noch ungeduldig auf das Ende der Arbeit. Während meines abendlichen Spaziergangs lief die schwarze Katze vor mir die Straße entlang. Ich hatte keine Lust mehr, die nächste Überraschung zu erleben. Es war noch früh, trotzdem ging ich schlafen. An diesem Tag lernte ich am Freitag, den 13. mehr achtzugeben.