Der Prozess von Franz Kafka – 8


‚Es ist gar nichts Dummes was Sie gesagt haben, Frau Grubach, wenigstens bin auch ich zum Teil Ihrer Meinung, nur urteile ich über das Ganze noch schärfer als Sie und halte es einfach nicht einmal für etwas Gelehrtes, sondern überhaupt für nichts.
‚Es ist gar nichts Dummes was Sie gesagt haben, Frau Grubach, wenigstens bin auch ich zum Teil Ihrer Meinung, nur urteile ich über das Ganze noch schärfer als Sie und halte es einfach nicht einmal für etwas Gelehrtes, sondern überhaupt für nichts. Ich wurde überrumpelt, das war es. Wäre ich gleich nach dem Erwachen, ohne mich durch das Ausbleiben der Anna beirren zu lassen, aufgestanden und ohne Rücksicht auf irgend jemand, der mir in den Weg getreten wäre, zu Ihnen gegangen, hätte ich diesmal ausnahmsweise etwa in der Küche gefrühstückt, hätte mir von Ihnen die Kleidungsstücke aus meinem Zimmer bringen lassen, kurz, hätte ich vernünftig gehandelt, so wäre nichts weiter geschehen, es wäre alles, was werden wollte, erstickt worden. Man ist aber so wenig vorbereitet. In der Bank zum Beispiel bin ich vorbereitet, dort könnte mir etwas Derartiges unmöglich geschehen, ich habe dort einen eigenen Diener, das allgemeine Telephon und das Bürotelephon stehen vor mir auf dem Tisch, immerfort kommen Leute, Parteien und Beamte, außerdem aber und vor allem bin ich dort immerfort im Zusammenhang der Arbeit, daher geistesgegenwärtig, es würde mir geradezu ein Vergnügen machen, dort einer solchen Sache gegenübergestellt zu werden. Nun, es ist vorüber und ich wollte eigentlich auch gar nicht mehr darüber sprechen, nur Ihr Urteil, das Urteil einer vernünftigen Frau, wollte ich hören und bin sehr froh, daß wir darin übereinstimmen. Nun müssen Sie mir aber die Hand reichen, eine solche Übereinstimmung muß durch Handschlag bekräftigt werden.’

Ob sie mir die Hand reichen wird? Der Aufseher hat mir die Hand nicht gereicht, dachte er und sah die Frau anders als früher, prüfend an. Sie stand auf, weil auch er aufgestanden war, sie war ein wenig befangen, weil ihr nicht alles, was K. gesagt hatte, verständlich gewesen war. Infolge dieser Befangenheit sagte sie aber etwas, was sie gar nicht wollte und was auch gar nicht am Platze war: ‚Nehmen Sie es doch nicht so schwer, Herr K.’, sagte sie, hatte Tränen in der Stimme und vergaß natürlich auch den Handschlag. ‚Ich wüßte nicht, daß ich es schwer nehme’, sagte K., plötzlich ermüdet und das Wertlose aller Zustimmungen dieser Frau einsehend.

Bei der Tür fragte er noch: ‚Ist Fräulein Bürstner zu Hause?’ ‚Nein’, sagte Frau Grubach und lächelte bei dieser trockenen Auskunft mit einer verspäteten vernünftigen Teilnahme. ‚Sie ist im Theater. Wollten Sie etwas von ihr? Soll ich ihr etwas ausrichten?’ ‚Ach, ich wollte nur ein paar Worte mit ihr reden.’ ‚Ich weiß leider nicht, wann sie kommt; wenn sie im Theater ist, kommt sie gewöhnlich spät.’ ‚Das ist ja ganz gleichgültig’, sagte K. und drehte schon den gesenkten Kopf der Tür zu, um wegzugehen, ‚ich wollte mich nur bei ihr entschuldigen, daß ich heute ihr Zimmer in Anspruch genommen habe.’ ‚Das ist nicht nötig, Herr K., Sie sind zu rücksichtsvoll, das Fräulein weiß ja von gar nichts, sie war seit dem frühen Morgen noch nicht zu Hause, es ist auch schon alles in Ordnung gebracht, sehen Sie selbst.’ Und sie öffnete die Tür zu Fräulein Bürstners Zimmer. ‚Danke, ich glaube es’, sagte K., ging dann aber doch zu der offenen Tür. Der Mond schien still in das dunkle Zimmer. Soviel man sehen konnte, war wirklich alles an seinem Platz, auch die Bluse hing nicht mehr an der Fensterklinke. Auffallend hoch schienen die Polster im Bett, sie lagen zum Teil im Mondlicht. ‚Das Fräulein kommt oft spät nach Hause’, sagte K. und sah Frau Grubach an, als trage sie die Verantwortung dafür. ‚Wie eben junge Leute sind!’ sagte Frau Grubach entschuldigend. ‚Gewiß, gewiß’, sagte K., ‚es kann aber zu weit gehen.’ ‚Das kann es’, sagte Frau Grubach, ‚wie sehr haben Sie recht, Herr K. Vielleicht sogar in diesem Fall. Ich will Fräulein Bürstner gewiß nicht verleumden, sie ist ein gutes, liebes Mädchen, freundlich, ordentlich, pünktlich, arbeitsam, ich schätze das alles sehr, aber eines ist wahr, sie sollte stolzer, zurückhaltender sein. Ich habe sie in diesem Monat schon zweimal in entlegenen Straßen und immer mit einem andern Herrn gesehen. Es ist mir sehr peinlich, ich erzähle es, beim wahrhaftigen Gott, nur ihnen, Herr K., aber es wird sich nicht vermeiden lassen, daß ich auch mit dem Fräulein selbst darüber spreche. Es ist übrigens nicht das Einzige, das sie mir verdächtig macht.’

 
wenigstens przynajmniej
zum Teil po części
ich bin Ihrer Meinung jestem pańskiego zdania
urteilen sądzić, wydawać wyrok
das Ganze całość
schärfer ostrzej
einfach po prostu
sondern lecz
überhaupt für nichts w ogóle za nic
überrumpeln zaskoczyć, napadać z nienacka
das Erwachen przebudzenie
das Ausbleiben nieprzyjście
sich nicht beirren lassen nie dawać się zbić z tropu
ohne Rücksicht auf irgend jemand bez względu na nikogo
der mir in den Weg getreten wäre kto wszedł by mi w drogę
ausnahmsweise wyjątkowo
in der Küche w kuchni
frühstücken jeść śniadanie
das Kleidungsstück część garderoby
bringen przynosić
kurz krótko
hätte ich vernünftig gehandelt gdybym działał rozsądnie, rozumnie
ersticken tłumić, zdławić; dusić
vorbereitet przygotowany
etwas Derartiges coś takiego, coś tego rodzaju
unmöglich niemożliwy
der Diener służący
allgemein ogólny
das Bürotelephon telefon biurowy
immerfort bezustannie, ciągle
die Partei partia
im Zusammenhang w związku z
geistesgegenwärtig przytomny
geradezu po prostu, wręcz
das Vergnügen przyjemność
gegenübergestellt werden zostać skonfrontowanym
es ist vorüber już jestpo wszystkim, to już minęło
eigentlich właściwie
das Urteil wyrok, sąd
froh zadowolony, rad
daß wir darin übereinstimmen że zgadzamy się co do tego, że jesteśmy zgodni
die Hand reichen podać rękę
der Aufseher nadzorca, dozorca, strażnik
anders inaczej
prüfend sprawdzająco, kontrolująco
aufstehen wstać
befangen zakłopotany, skrępowany
verständlich zrozumiały/e
infolge wskutek
etwas, was auch gar nicht am Platze war coś, co całkowicie nie było na miejscu
die Träne, n łza
plötzlich nagle
ermüdet zmęczony, wyczerpany
das Wertlose bezwartościowe
einsehend tu: rozumiejąc, pojmując
trocken suchy
die Auskunft informacja
verspätet spóźniony, opóźniony
die Teilnahme tu: współczucie, ubolewanie
das Theater teatr
Soll ich ihr etwas ausrichten? czy mam jej coś przekazać
ein paar kilka, parę
leider niestety
gewöhnlich zazwyczaj
gleichgültig obojętne
drehte schon den gesenkten Kopf der Tür zu obrócił spuszczoną głowę w stronę drzwi
in Anspruch nehmen absorbować , zajmować;(Hilfe usw.) korzystać
rücksichtsvoll taktowny
das Fräulein panna, panienka
das Fräulein weiß ja von gar nichts ta panienka nie wie przecież o niczym
in Ordnung bringen doprowadzić do porządku
sehen Sie selbst niech pan sam zobaczy
öffnen otwierać
ich glaube es wierzę
offen otwarty
Der Mond schien księżyc świecił
dunkel ciemny
alles war wirklich an seinem Platz wszystko było naprawdę na swoim miejscu
die Fensterklinke klamka (przy oknie)
Auffallend rzucający się w oczy
das Polster, poduszka; wyściółka meblowa
das Mondlicht światło księżyca
als trage sie die Verantwortung dafür jak gdyby ponosiła za to odpowiedzialność
in diesem Fall w tym przypadku
verleumden spotwarzać, zniesławiać
gut dobry
lieb kochany
freundlich grzeczny, uprzejmy
ordentlich porządny
pünktlich punktualny
arbeitsam pracowity
ich schätze das alles sehr wszystko to bardzo cenię
aber eines ist wahr ale jedno jest prawdą
stolzer bardziej dumny
zurückhaltender powściągliwy
der Monat miesiąc
zweimal dwa razy
entlegen ustronny, leżący na uboczu
die Straße, n ulica
immer mit einem andern Herrn zawsze z innym mężczyzną
peinlich przykry/o
wahrhaftig prawdziwy
der Gott Bóg
vermeiden unikać, uniknąć
übrigens zresztą
das Einzige jedyne
verdächtig podejrzany/e

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